Workaholic - doch wann kommen Freunde und Familie?

Hallo!!
Schön, dass ihr wieder mitlest!
Ich möchte euch heute mal einen Einblick gewähren, wie das eigentlich in meinem Privatleben aussieht, denn wenn ich so viel Arbeite, bleibt ja kaum noch Zeit für meine Partnerschaft und für Freunde. Das stimmt schon, mehr oder weniger, aber man lernt zu erkennen, was wirkliche Freunde sind, und was nicht. Was für mich zum Beispiel gar nicht geht, sind solche Aussagen wie „Wir sind Freunde, also müssen wir uns mindestens einmal pro Woche schreiben, einmal im Monat telefonieren, einmal im Quartal sehen und wenn wir uns nicht einmal im Quartal sehen, dann einmal im halben Jahr aber dafür musst du dir dann den ganzen Tag Zeit nehmen!“. Sowas erinnert mich eher an Arbeit, als an etwas anderes, und ja, genau daran ist ein langjährige Freundschaft erst dieses Jahr auseinander gegangen. Natürlich haben da noch andere Sachen reingespielt, aber sowas setzt mich einfach unter Druck, mal ganz davon abgesehen, dass ich spontane Sachen eh viel viel schöner finde. Bei der vielen Planerei in meinem Leben und einem Job, wo du auf die 5-Minuten-Pause warten musst, um auf’s Klo zu gehen, ist mir ein bisschen Spontanität schon ganz lieb.
Aber es gibt natürlich auch viele viele positive Dinge zu berichten. Da gibt es zum Beispiel meinen Herzensmenschen aus Thüringen, und alle, die mich ansatzweise kennen, wissen, welches Girly gemeint ist. Für uns war es am Anfang auch schwer, von einer Entfernung von 5 Minuten Fußweg zwischen unseren Häusern auf eine Fahrzeit von 1,5 Stunden zu wechseln. Mittlerweile schätze ich (und ich denke sie auch), aber die kleinen Dinge auch sehr, ein kleiner Besuch, nahezu bei jedem Besuch meiner Eltern, ein kurzes Kaffeetrinken, ein netter Plausch im gerade entstehenden Haus, hier mal eine kleine Überraschungsbox (und, meine Liebe, falls du das liest, dieses Jahr bin ich dran 😉 ) , da mal Blumen zum Geburtstag. Es hat sich viel verändert, aber wenn ich mit ihr quatsche fühlt es sich immer noch an wie früher.
Mit anderen Freunden verbringe ich meine Zeit ganz anders. Eine sehr sehr liebe Freundin aus Chemnitz zum Beispiel darf sich tagtäglich 25-minütige Sprachnachrichten von mir anhören, und ich mir von ihr ebenso. Das ist eine ganz neue, aber eine für mich sehr sehr willkommene Art, Kontakt zu halten. Natürlich ist auch das Treffen mit Freunden, hier mal zu Nachbars, da mal zu Freunden zum Essen gehen, ganz normal. Dafür nehme ich mir eben Zeit (denn für die wirklich wichtigen Dinge im Leben hat man keine Zeit, man nimmt sie sich). Ich telefoniere viel mit Freunden und nehme mir auch Zeit, denn ich weiß, dass diese Freundschaften Balsam für mich sind.
Meine Familie besuche ich etwa alle 3 Wochen und auch da bin ich froh, dass ich mit meinem Herzblatt diesen Rhythmus gefunden habe und da mein Schwesterherz jetzt wieder in die Heimat gezogen ist, sehe ich sie auch öfter als früher und das ist schon echt cool.
Wem ich meiner Meinung nach am allermeisten abverlange, und deshalb hier auch mal danken möchte, ist mein Herzblatt, der Mann an meiner Seite, mein Liebling. Er setzt mich im Bezug aufs Gewerbe nie unter Druck, lässt mich in Ruhe so lange arbeiten, wie ich es für richtig halte, ist mein zweites Gehirn, mein Terminkalender und der liebste Assistent, den ich je hatte. Stehen große Hochzeiten an, ist er als Assistenz dabei, plane ich neue Shooting-Ideen, ist er der erste dem ich davon erzähle, und bei dem ich mir sicher sein kann, dass er mir seine ehrliche Meinung dazu sagt. Ihn hatte ich schon vor maro, und auch schon vor ihm habe ich schon an ein paar Shootings und Mediengestaltungen gearbeitet, aber so wirklich ins Gewerbe bin ich nicht mit. Er war derjenige, der bei der Gewerbeanmeldung meine Hand gehalten (und vor allem in der Zeit vorher meine Nerven ausgehalten) hat, der, der direkt nach der Gewerbeanmeldung mit mir zu Saturn gefahren ist, und meine neue Kamera gekauft hat. Der, der einfach immer da ist, wenn ich ihn brauche, und auch, wenn ich ihn nicht brauche, dann aber immer mit Abstand, aber ich weiß, wenn was ist, kann ich zu ihm kommen. Ich weiß, dass ich einen gewissen Teil von maro auch ihm zu verdanken habe und dafür bin ich ihm wirklich dankbar!
Alles in allem ist es, auch wegen Corona, etwas schwerer geworden, Freundschaften wirklich zu halten, sich seltener sehen zu können und nicht mal einfach entspannt essen gehen zu können, ist etwas, was mir schon sehr fehlt. Aber wir müssen uns wohl oder übel noch eine gewisse Zeit damit beschäftigen und deshalb wollte ich mal danke sagen, an alle, die sich an die Kommunikation mir mir gewöhnt haben, die Wissen, dass ich mal 2 Tage lang bei Whatsapp nicht antworte, wenn ich es aber dann tue, dann mit minutenlangen Sprachnachrichten oder 1000-Wörter-Texten, aber dann nehm ich mir gern auch die Zeit für euch! Gebt mir doch gern mal Bescheid, wie sich die Kommunikation in Coronazeiten bei euch so geändert hat. Sind wertvolle Freundschaften zerbrochen, weil ihr keine Zeit mehr hattet, um euch um Freunde zu kümmern? Oder seid ihr sogar ganz happy, dass jetzt viel über die digitale Schiene läuft?
Ich bin gespannt 😉

Bis bald,

eure Mandy